Erste Hilfe für Babys und Kinder
Für Eltern und Betreuer ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist, wenn ein Kind in Not ist oder es einen Notfall gibt. Wenn es sich um eine Notsituation handelt, rufen Sie sofort den Notfall unter 144 (Schweiz) an und bitten Sie um einen Krankenwagen. Die Person in der Leitung wird Ihnen zudem helfen, direkt Erste Hilfe zu leisten. Es ist auf jeden Fall ratsam, wenn Sie einen Basis Nothelferkurs für Babys und Kinder besuchen. Dies hilft Ihrer Selbstsicherheit im Falle eines Notfalls.
Erste Hilfe Einmaleins für Eltern
Folgende Notsituationen können bei Kindern jederzeit und überall vorkommen. Erfahren Sie hier, wie Sie handeln müssen, wenn sich ein Kind verschluckt, stark blutet, hohes Fieber hat oder sich anderweitig verletzt.
Verschlucken
- Wenn sich Ihr Kind verschluckt hat, bei Bewusstsein ist, hustet und sprechen kann, lassen Sie es weiter husten, damit der Gegenstand aus den Atemwegen entfernt werden kann. Bleiben Sie ruhig. Bleiben Sie in der Nähe, bis der Anfall vorüber ist.
- Greifen Sie nicht in den Mund, um zu versuchen, einen verschluckten Gegenstand herauszuholen. Sie könnten ihn dadurch in die Atemwege drücken.
- Beruhigt sich der Anfall nicht schnell genug, verabreichen Sie mit dem Handballen bis zu 5 Schläge zwischen die Schulterblätter. Das Ziel ist, den Fremdkörper mit jedem einzelnen Schlag auszuspucken und nicht zwingend, alle 5 Schläge zu verabreichen.
- Wenn Ihr Kind erstickt und anfängt, nicht mehr zu sprechen, zu husten oder Geräusche zu machen, aber noch bei Bewusstsein ist, rufen Sie den Notruf (CH: 144) oder rufen Sie jemanden herbei, der dies tun soll, und führen Sie Bauchstösse (das Heimlich-Manöver) durch.
- Wenn Ihr Kind das Bewusstsein verliert und nicht mehr atmet, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, rufen Sie um Hilfe und rufen Sie den Notruf.
Kleinere Schnitt- und Schürfwunden
- Waschen Sie Ihre Hände mit Wasser und Seife, bevor Sie sich um eine offene Wunde kümmern. Wenn Sie Kunststoff-Handschuhe haben, sollten Sie diese anziehen, wenn Sie mit Blut/Körperflüssigkeiten zu tun haben.
- Bei leichten Blutungen: Heben Sie die Wunde an und üben Sie mit einem sterilen Mulltuch oder einem sauberen Tuch sanften Druck aus.
- Spülen Sie alle Ablagerungen mit Wasser ab und reinigen Sie die Wunde mit einer desinfizierenden Lösung.
- Tragen Sie ein Wundgel auf.
- Legen Sie einen Pflasterverband an, um Schmutz und Bakterien von der Wunde fernzuhalten. Wechseln Sie ihn mindestens einmal täglich oder immer dann, wenn der Verband verschmutzt ist. Sie können den Verband abnehmen, wenn es so aussieht, als ob die Wunde zu heilen beginnt. Der Kontakt mit Luft beschleunigt die Heilung.
- Wenn es sich nur um eine kleine Schürfwunde handelt oder die Wunde nicht sehr stark blutet oder tief ist, müssen Sie sie nicht mit einem Verband abdecken.
- Die Wunde sollte von einem Arzt untersucht werden, wenn sie rot, geschwollen oder schmerzhaft wird oder Eiter austritt.
- Kleine Schnitt- und Schürfwunden erfordern in der Regel keine Fahrt in die Notaufnahme. Wenn Sie aber Zweifel haben, ob die Wunde genäht werden muss oder wenn sie infiziert aussieht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Starke Blutungen
- Wenn Blut schnell aus der Wunde heraussickert, gehen Sie zur Notaufnahme oder rufen Sie den Notarzt (144).
- Bis Sie ärztliche Hilfe bekommen, sollten Sie Ihre Hände waschen oder Handschuhe tragen und mit einer sterilen Gaze oder einem Tuch festen Druck auf die Wunde ausüben. Halten Sie die Wunde über dem Herzen.
- Wenn Blut durch den Verband sickert, verstärken Sie den alten Verband mit einer neuen Lage, ohne den alten zu entfernen. Sollten Sie kein Tuch oder keine Gaze zur Verfügung haben, verwenden Sie Kleidung oder sogar Ihre Hand, um die Blutung zu bedecken. Lassen Sie mit dem Druck nicht nach, bis Hilfe eintrifft.
Blutige Nase
- Drücken Sie die Nasenlöcher mit einem Papiertaschentuch oder einem sauberen Tuch für etwa 5 bis 10 Minuten zu.
- Bitten Sie Ihr Kind, gerade zu sitzen und sich nach vorne zu beugen. Es sollte durch den Mund atmen.
- Ihr Kind sollte sich während oder unmittelbar nach dem Nasenbluten nicht schnäuzen.
- Wenn die Nase Ihres Kindes auch nach 10 bis 15 Minuten festem Zudrücken nicht aufhört zu bluten oder wenn die blutige Nase auf einen Unfall wie einen Sturz, einen Schlag, eine Kopfverletzung oder einen Treffer mit einem Ball folgt, sollten Sie einen Notarzt aufsuchen.
Fieber
Wenn Sie glauben, dass Ihr Kind Fieber hat, messen Sie seine Temperatur mit einem Thermometer. Obwohl Sie Fieber vielleicht schon durch Berühren der Stirn oder des Rückens Ihres Kindes feststellen können, sollten Sie unbedingt ein Thermometer verwenden, um die tatsächliche Temperatur zu messen. Lesen Sie mehr zum Umgang mit Fieber unter Fieber bei Ihrem Kind: Ohne Angst handeln.
Verstauchungen und Zerrungen
Bei einer Verstauchung wurde ein Band (das Gewebe, das die Knochen zusammenhält) gezerrt, überdehnt oder teilweise gerissen. Eine Zerrung liegt vor, wenn ein Muskel oder eine Sehne gedehnt wird oder teilweise reisst. Verstauchung und Zerrung verursachen beide Schwellungen, Blutergüsse und/oder Schmerzen.
Es kann schwierig sein, den Unterschied zwischen einer Zerrung und einem Knochenbruch ohne ein Röntgenbild zu erkennen. Bringen Sie Ihr Kind deshalb zu einem Arzt.
In der Zwischenzeit sollten Sie folgende Schritte für vermutete Verstauchungen und Zerrungen unternehmen:
- Entlasten Sie den betroffenen Bereich und schränken Sie die Aktivität für mindestens 24 Stunden ein.
- Kühlen Sie die verletzte Stelle die ersten zwei Tage stündlich 10 bis 15 Minuten lang mit einer Kühlpackung, um Schwellungen vorzubeugen. Wickeln Sie die Kältepackung in ein Handtuch ein, damit die Kälte die Haut nicht verletzt.
- Um die Schwellung weiter zu minimieren, sollten Sie den Bereich mindestens zwei Tage lang mit einer elastischen Bandage komprimieren.
- Legen Sie die verletzte Stelle möglichst auf oder über Herzhöhe.
- Wenn die Verletzung Ihres Kindes den Rücken oder Nacken betrifft, bewegen Sie es nicht (es sei denn, das Kind ist in unmittelbarer Gefahr), um Nervenschäden zu vermeiden. Rufen Sie den Notruf unter 144 an.
Diese Informationen sind keinesfalls vollständig und sind kein Ersatz für den Besuch beim Kinderarzt oder für die Inanspruchnahme medizinischer Notfallversorgung, falls erforderlich.
