Wie viele Stunden Schlaf braucht mein Kind?

Die folgenden Empfehlungen können Ihnen helfen festzustellen, ob Ihr Kind den Schlaf bekommt, den es zum Wachsen, Lernen und Spielen braucht.
Schlaf

Kinder, die genügend Schlaf bekommen, haben ein gesünderes Immunsystem und bessere schulische Leistungen, Verhalten, Gedächtnis und geistige Gesundheit. Wie viel Schlaf ist für Ihr Kind genug?

Von Säuglingen und Kleinkindern bis hin zu Kindern im Schulalter und Teenagern ändern die empfohlenen Schlafstunden. Es stimmt zwar, dass der Schlafbedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, die folgenden Empfehlungen können Ihnen aber helfen festzustellen, ob Ihr Kind den Schlaf bekommt, den es braucht.

Wie viel Schlaf ist genug?

Schlaf ist sehr wichtig für das Wohlbefinden von Kindern. Es gibt jedoch keine magische Anzahl von Stunden, die alle Kinder pro Altersgruppe benötigen. Der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und dem Verhalten von Kindern ist nicht immer offensichtlich. Wenn Erwachsene müde sind, können sie mürrisch sein oder keine Energie haben. Kinder aber können hyperaktiv oder missgelaunt werden und Verhaltensänderungen zeigen.

Beachten Sie, dass es sich bei den nachfolgenden Zahlen um Durchschnittswerte handelt und dass sie sich auf die Gesamtschlafdauer in einem 24-Stunden-Zeitraum beziehen. Wenn Ihr Kind also immer noch einen Mittagsschlaf macht, müssen Sie dies berücksichtigen, wenn Sie seine Schlafstunden zusammenzählen.

Empfohlene Anzahl Schlafstunden pro Altersgruppe:

  • Babys zwischen vier Monaten und einem Jahr brauchen im Verlauf von 24 Stunden etwa 12 bis 16 Stunden Schlaf
  • Ein- bis Zweijährige benötigen ca. 11 bis 14 Stunden Schlaf
  • Drei- bis Fünfjährige benötigen ca. 10 bis 13 Stunden Schlaf
  • Schulkinder zwischen sechs und zwölf Jahren sollten etwa 9 bis 12 Stunden in der Nacht schlafen
  • Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren sollten 8 bis 10 Stunden Nachtruhe bekommen

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/wie-viel-schlaf-brauchen-kinder/ 

Beachten Sie des weiteren, dass nicht nur die Schlafquantität sondern auch die Schlafqualität von Bedeutung ist. Siehe weiter unten „Tipps für gesunde Schlafgewohnheiten“.

Folgen von Schlafmangel

Vor allem berufstätige und alleinerziehende Eltern müssen oft mit 5, 6 oder sogar weniger Stunden Schlaf pro Nacht auskommen. Es mag verlockend sein zu denken, dass Ihr Kind auch mit weniger Schlaf auskommt, als es braucht. Oder dass es in der Lage sein sollte, mit ein paar Stunden weniger hier und da gut zurechtzukommen. Alle Kinder sind jedoch auf eine regelmässige Schlafenszeit angewiesen.

Regelmässiger Schlafmangel kann zu schwierigen Verhaltensweisen und gesundheitlichen Problemen führen wie:

  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Kopfschmerzen
  • Depression

Tipps für gesunde Schlafgewohnheiten

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind von Anfang an gute Schlafgewohnheiten entwickelt. Die folgenden Tipps können Ihrer Familie dabei helfen:

Ausreichend Schlaf für die ganze Familie

Ausreichender Schlaf ist sehr wichtig für Sie und Ihre Familie und beeinflusst die allgemeine Gesundheit von Ihnen und Ihren Kindern. Sie sind ein Vorbild für Ihr Kind und sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Sie die ganze Nacht mit Ihrem Teenager aufbleiben, um seinen Vortrag zu überarbeiten, oder wenn Sie selbst die ganze Nacht für die Arbeit durchmachen, vermittelt das nicht die richtige Botschaft. Räumen Sie dem Schlaf für sich selbst Priorität ein und zeigen Sie Ihrem Kind, dass er zu einem gesunden Lebensstil gehört.

Seien Sie tagsüber aktiv

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind tagsüber interessante und abwechslungsreiche Aktivitäten hat, einschliesslich körperlicher Betätigung an der frischen Luft.

Halten Sie eine regelmässige tägliche Routine ein

Die tägliche Routine hilft dabei, Ihr Kind sanft ins Bett bringen zu können. Gleiche Zeiten für das Aufwachen, die Mahlzeiten, den Mittagsschlaf und das Spielen tragen dazu bei, dass sich Ihr Kind sicher und wohl fühlt. Bei kleinen Kindern hilft es, früh genug mit der Einschlafroutine zu beginnen: beispielsweise Bad nehmen, Zähne putzen, Pyjama anziehen, Buch anschauen, Schlaflied singen.

Überwachen Sie die Bildschirmzeit

Alle Bildschirme (Fernseher, Computer, Laptops, Tablet und Handy) sollten aus den Kinderzimmern ferngehalten werden, insbesondere nachts. Um Schlafstörungen zu vermeiden, sollten alle Bildschirme mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen ausschaltet bleiben. Erstellen Sie einen Familien-Mediennutzungsplan und definieren Sie Regeln für die Nutzung vor dem Schlafengehen.

Schaffen Sie eine schlaffördernde und sichere Umgebung im Schlafzimmer und zu Hause

Dimmen Sie das Licht vor dem Schlafengehen und regeln Sie die Raumtemperatur. Überfüllen Sie das Bett Ihres Kindes nicht mit Spielzeug. Das Bett Ihres Kindes sollte ein Ort zum Schlafen und nicht zum Spielen sein. Die Lieblingspuppe, der Lieblingsbär oder eine Kuscheldecke sind in Ordnung und können helfen, Trennungsängste zu lindern.

Ein Rhythmus auch für Teenagers

In der Pubertät verschiebt sich der biologische Schlaf-Wach-Rhythmus um bis zu zwei Stunden nach hinten. Teenagers sollten auch an den Wochenenden möglichst den Rhythmus von den Schultagen beibehalten. Besser als langes Ausschlafen wären Power Naps (15-20 Minuten) nach dem Mittag. Zu Schlafproblemen führen können auch Koffein, Alkohol, Rauchen und Drogen.

Fangen Sie nicht zu früh an, Ihrem Baby feste Nahrung zu geben

Beginnen Sie besser nicht früher als im Alter von ca. 6 Monaten mit fester Nahrung. Ihr Baby wird sonst nachts möglicherweise nicht durchschlafen können, weil es die Nahrung nicht verdauen kann. Als Folge kann es schlechter schlafen, weil es Bauchschmerzen hat.

Vermeiden Sie eine übermässige Terminplanung

Zusätzlich zu den Hausaufgaben haben viele Kinder abendliche Aktivitäten geplant wie Sport oder Musikunterricht. Ein übervoller Terminplan kann eine gute Nachtruhe erschweren. Geben Sie Ihrem Kind Zeit zum Abschalten und die Auszeiten, die es braucht.

Lernen Sie, Schlafprobleme zu erkennen

Zu den häufigsten Schlafproblemen bei Kindern gehören Schwierigkeiten beim Einschlafen, nächtliches Erwachen, Schnarchen, Hinauszögern und Widerstreben beim Zubettgehen, Schlafapnoe und lautes oder schweres Atmen im Schlaf. Beobachten Sie Ihr Kind und mögliche Schlafprobleme.

Sprechen Sie mit dem Lehrer oder der Kinderbetreuerin Ihres Kindes über die Wachheit Ihres Kindes am Tag

Schlafprobleme können sich auch tagsüber zeigen. Ein Kind mit zu wenig oder schlechtem Schlaf hat möglicherweise Schwierigkeiten, in der Schule aufmerksam zu sein. Teilen Sie dem Lehrer Ihres Kindes mit, dass Sie über Lern- oder Verhaltensprobleme Ihres Kindes aufmerksam gemacht werden möchten.

Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über den Schlaf

Besprechen Sie die Schlafgewohnheiten und -probleme Ihres Kindes mit Ihrem Kinderarzt. Die meisten Schlafprobleme sind leicht zu behandeln. Vielleicht bittet er Sie, ein Schlaftagebuch zu führen oder er hat zusätzliche Vorschläge zur Verbesserung der Schlafgewohnheiten Ihres Kindes.

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